Um 6:30 Uhr ging es los Richtung Forester Pass. Die ersten Meilen ging es stetig aber nur leicht bergauf, bis wir am Fuße des Berges standen, über den wir mussten.
Hier hatten einige PCTler übernachtet und einige waren schon auf den Switchbacks zu sehen, die am Fels entlang nach oben führten. Die berühmt-berüchtigte Schneetrasse war auch gut zu erkennen, diese muss man überqueren um auf der anderen Seite zum Pass hoch zu kommen.
Diese Stelle liegt eigentlich den ganzen Tag im Schatten und ist deshalb so gut wie immer verreist. Man muss einfach ca. 20 Meter den Fussabdrücken die andere hinterlassen haben folgen – leicht gesagt, aber Pfad ist nur 30cm breit und links geht es 200 Meter bergab.
Um 9:22 Uhr standen Sharktank und ich am Pass – ein Berggrat von vielleicht 3 Metern Breite. Wenn man nach Süden blickt, sieht man die Gegend, die man schon durchquert hat, blickt man nach Norden, sieht man die atemberaubende Landschaft, die einen die nächsten Tage und Wochen erwartet. Es ist ein unglaubliches Gefühl da oben zu stehen.
Auf der Nordseite gab es dann einige Schneefelder, die so früh am Morgen noch nicht zu weich waren, so dass man beim Laufen nicht einbrach (postholing). Aber am besten waren die ersten 200-300 m vom Gipfel nach unten – die rutscht man nämlich auf dem Hosenboden nach unten (glissading). Ich hatte einen Affenzahn drauf – Adrenalin pur!
Danach ging es stetig bergab in ein wunderschönes Tal mit eiskalten, klaren Gebirgsbächen und auch wieder Bäumen.
Bis wir durch die Sierra durch sind müssen wir jetzt jeden Tag über einen solchen Gebirgspass. Wir versuchen den Pass jeweils am Vormittag zu besteigen und am Nachmittag den Abstieg vorzunehmen und wenn möglich, gleich etwas vom nächsten Pass zu meistern.
Genau wie gestern fing es um ca. 15 Uhr an zu regnen und ich baute mein Zelt ca. 4 Meilen unterhalb des Gipfels von Glen Pass auf, Sharktank wollte noch weiter und evtl. sogar heute noch über den nächsten Pass.
Also trennten wir uns und ich guckte ein paar Videos auf meinem Iphone während es draußen regnete und gewitterte. Ich weiß nicht, wie weit Sharktank gekommen ist – aber ich denke, er weiß was er tut.
Gegen 18:00 Uhr hörte es wieder auf zu regnen und mein Zelt hatte die ganze Nacht Zeit um zu trocknen ….