Tag 26

Jetzt bekommen wir hier eine „Mini-Hitzewelle“ wie der Caretaker sagte – und richtig, schon ab 8:30 Uhr ist es in der Sonne HEISS. 3 Stunden für 8 Meilen, dann bin ich am Ziel – der KOA Campground bei Acton. Ein großer Campingplatz für 15 $ pro Nacht, mit Gratis-Dusche, Pool und Coin-Laundry.
Also Zelt aufgebaut, geduscht und ab in den Pool. Dann Zelt umgesetzt, weil es genau vor einem Rasensprinkler stand – Gottseidank habe ich alle Klamotten etc in wasserfesten Drysacks verpackt … Dann Wäsche gewaschen und wieder an den Pool – herrlich. 

Nachmittags mit „Rainbow“ – Tanja aus Deutschland, die seit 7 Jahren in Barcelona arbeitet und wohnt, nach Acton getrampt um einzukaufen und etwas zu essen. 

Am Abend noch mit Wes und Staci (jetzt: Gator und Nuthin) ein paar Bier getrunken und beschlossen den nächsten Tag auch noch hier zu verbringen. Ich hoffe Sharky und Woodpecker tauchen auf! Rainbow ist weiter nach Hiker Heaven, Shilo bleibt auch noch hier.

 

Tag 25

Es ist so einfach …. laufen. Aber gleich nach dem Aufstehen 30 Minuten bergauf, das ist kein Spaß. Ich geh heute den 3. Tag allein und habe ein Hörbuch in einem Ohr, das entspannt. Eigentlich ereignisarme 18 Meilen, bis auf die Hitze und den sagenhaften Ausblick auf die „Erdfalten“. Trotzdem ging es tierisch zu auf dem Trail, ich habe keinen einzigen Hiker getroffen, aber meine 2. Klapperschlange, noch so ein fieses Schlangentier und 2 Silberfüchse … neben den üblichen 100 Salamander, Echsen oder Lizards. Nach 18 Meilen hab ich mein Nachtlager an der Northfolk Ranger Station aufgeschlagen – hier versorgt der Caretaker (Hausmeister) die Hiker mit kalten Cola und Seven Up und Snickers (jeweils 1$) aus der Kühlbox. Ich hab mich ein bisschen mit ihm unterhalten und er hat gesagt, dass es die nächsten Tage noch heißer wird (an die 35 Grad).

Ich hatte mir gerade meine Mahlzeit „gekocht“ (kaltes Kartoffelpü) da kam er herüber und brachte mir ein kaltes Bier – er sagte, es sei wahrscheinlich nicht so gut wie deutsches Bier … but I don’t mind, any cold beer will do!

Jetzt ist gerade noch Shilo angekommen, mit einer deutschen Hikerin im Schlepptau (Rainbow) … und jetzt noch Fuckit (Frankreich) und der vegetarische Dreadlockträger (Lighterbomb) von der Geburtstagsfeier gestern … also 5 Hiker hier.

Der KOA Campingplatz mit Dusche, Reinigung und Pool ist nur 8 Meilen weg – also ein kurzer Hike morgen, und übermorgen 10 Meilen nach "Hiker Heaven" zu den Sauffleys!

Tag 24

Dieses Wochenende war ja „Memorial Day Weekend“ und viele Amis nutzten das verlängerte WE um mit Sack und Pack campen zu gehen – und es waren so viele Japaner unterwegs, so Wandergruppen mit 5-8 Leuten – unglaublich. Vor jeder Kurve hatte ich Angst, ich hätte mich verlaufen und gleich steh ich vor Schloss Neuschwanstein!
Heute dann erst mal wieder an Höhe gewinnen, damit es danach runter gehen kann … nebenbei die 400 Meilen geknackt!

Nach 2 Stunden die Wasserstelle bei Camp Glenwood erreicht – und es war jemand in der Hütte. Ich hab ihm nach seinen Namen gefragt, und ob er arbeiten müsse – schließlich sei ja Sonntag. Es stellte sich heraus, dass dies sogar ein besonderer Sonntag für "Brad" war, sein Geburtstag. Er bot uns (Batman, Miho – eine Japanerin – und "Lighterbomb", einen anderen Hiker) gefiltertes Wasser an und wir nahmen in der Hütte Platz. Als er hörte ich sei aus Deutschland, griff er gleich in die Kühlbox und zauberte ein eiskaltes Bier für mich hervor – they know the Germans! Es entwickelte sich ein nettes Gespräch und dann schmiss Brad noch den Grill an und briet jedem 2 Hotdogs – what a man!

Nach einer Stunde ging es frisch gestärkt weiter und ich denke ohne dieses Frühstück hätte ich die kommenden 18 Meilen nicht geschafft. Ein auf und ab – und dann ein langer Abstieg zur Mill Creek Feuerwache, direkt am Trail. Dort gab es frisches Wasser – muss für die nächsten 18 Meilen reichen und am benachbarten Rastplatz lagern jetzt 15 müde Hiker ….

Tag 23

Heute ging es auf den "Mount Baden Powell" – einem der höchsten Berge in der Gegend von Los Angeles (2.867 m). Es ging 3 Stunden nur bergauf – und oben ein Denkmal des Pfadfinderbegründers Baden Powell, nix zu trinken und massig Tagesausflügler – es ist Wochenende.Wenn man Glück hat kann man vom Gipfel aus L.A. sehen – aber heute war es unter einer Wolkenschicht verborgen. Oben am Gipfel hab ich „Batman“ einen Hiker aus Washington kennengelernt.

Nach einem langen Abstieg war der Trail für mehrere Meilen wegen einer „vom Aussterben bedrohten Froschart“ gesperrt, die Umleitung bedeutete u.a. einen 5 Meilen Roadwalk – was wegen den fehlenden Seitenstreifen nicht ungefährlich ist. 

Batman, Moses, ich und zwei weitere Hiker beschlossen diesen Roadwalk zu entgehen und wir hitchten 8 Meilen zum nächsten Campingplatz. Dort füllte ich meinen Trinkwasservorrat auf und machte mich wieder auf den Weg zum PCT. 

Nach 3 Meilen auf dem „Burkhart Trail“ war ich wieder zuhause auf dem PCT und lief weiter zum Cooper Canyon Camp (Meile 395), einen Zeltplatz für ca. 30 Zelte. Dort übernachtet ich heute mit 6-7 anderen Hikern und ca. 20 Pfadfindern (Boyscouts).