Die Nacht in Park war angenehm und nach etwas Süßem und einer Erdbeermilch im Lawson als Frühstück ging es auch schon zu Tempel 54. T55, T56 und T57 folgten - alle im Stadtgebiet von Imabari City. Unterwegs kam mir ein holländischer Henro entgegen und als ich ihm sagte, dass er in wenigen Minuten Kelly treffen würde, eine Landsmännin, fragte er nur „Kelly? Blond und rennt wie der Teufel?“ Es stellte sich heraus, dass Eric vor 2 Jahren einige Tage zusammen mit Kelly unterwegs war - die Welt ist ein Dorf. Eric macht auch seinen zweiten Shikoku - allerdings diesmal mit Zug, Bus, Taxi und wenig laufen.
T58 lag dann etwas außerhalb, auf einem höheren Berg den es zu erklimmen galt, mit wunderbarer Aussicht zurück auf die Stadt und den Pazifik. Der Wind hatte heute nachgelassen, weil wir uns wieder von der Küste entfernten, so war es meist drückend heiß. Nach einem ziemlich steilen Abstieg durch den Wald (ich weiß, warum die meisten Japaner den Shikoku mit dem Bus machen - das ist echt nix für Spaziergänger) ging es wieder in die Randbezirke von Imabari und nach 5,5 KM (mit einigen Eis-Stops) erreichten wir dann T59, den 6. und letzten Tempel für heute.
Als Übernachtungsziel hatten wir einen knapp 5 KM entfernten „michi-no-eki“ ausgemacht, ein Restaurant auf einem Rastplatz an einer 4-spurigen Straße. Dort gab es überdachte Rastplätze und einen feinen kleinen Grünstreifen - genau richtig für unsere zwei Zelte.
Mein Zelt steht jetzt also 8 Meter links von der viel befahrenen Straße und 20 Meter rechts vom Bahngleis. Hätte ich auch nicht gedacht, dass ich in meinem Alter in einer Nacht nochmal soviel Verkehr haben werde!