27-04-2018 … lost and found

Mr. Moto und ich hatten eine kurze Nacht, er, weil er einen ganzen Bambus-Wald gesägt hat - und ich deswegen auch. Ich brachte meinen Blog auf Vordermann und startete um 7:40 Uhr - zum Frühstück schenkte mir Aki auch noch zwei Reisbällchen zum essen. Zum T22 waren es knapp 10 Kilometer - und verliefen einmal steil im Wald (rauf und runter) und asphaltier. T22 hat mir bisher mit am besten gefallen, der Haupttempel an einem Hang gelegen ist wieder über steile Steintreppen zu erreichen, der zweite Tempel ist etwas kleiner und eingebettete in einen sehr gepflegten Garten - sehr inspirierend. Hier holte mich auch Mr. Moto ( eigentlich Onjishi) wieder ein, den ich vorher beim Abstieg überholt hatte. Es lief toll soweit, und ich freute mich schon auf die Alternativroute, die Aki mir gestern empfohlen hatte: nur einige Kilometer der Hauptstraße folgen, dann links abbiegen und den Fluss überqueren - von da aus führte dieser Weg am Meer entlang zu T23.

Ja klar, das machte ich und wunderte mich 1,5 Std. später, dass ein Hinweisschild den Weg zu einem Staudamm wies, den ich bereits vor 2 Stunden passiert hatte. OMG - ich hatte den falschen Weg genommen ... aber OK, jetzt mal ehrlich - wer von Euch hat sich denn noch nie verlaufen - in Japan. Wer ohne Schuld ist werfe die erste Gebetsmühle. Ich musste mich also sputeten um vor 15:00 Uhr bei Tempel 23 zu sein. Da kam es mir ganz recht, dass in der nächsten Ortschaft  ein kleiner Bahnhof war und ich mich entschloss zwei Stationen mit dem Zug zu fahren. Die Kilometer weiß schließlich gelaufen. An der  an der Station ist du dich aus und lief natürlich promt wieder in die falsche Richtung, dabei weiß ich nicht mal was links und rechts auf Japanisch heißt. Ich bemerke meinen Fehler und kehrte um, da  da hilft auch schon einen weißer Kombi und eine Frau gestikulierte wild, dass  dass sie gesehen habe, dass ich in die falsche Richtung gehe und sie möchte mir die richtige Richtung zeigen. Sie erklärte mir armwedelnd die nächste 4 Kilometer, bedankte sich und für von dannen.  200 m weiter vorne hat sie an stieg aus dem Auto und kam im Laufschritt auf mich zu. Hatte sie etwas vergessen? Ja – sie hatte doch glatt vergessen mir eine Flasche Wasser zu schenken, das holte sie aber umgehend nach. 

Von da an ging es ohne weitere Vorkomnisse zu T23, an dessen Eingang Adulio gerade seinen Rucksack packte um weiterzuwandern. Er lief auf mich zu, umarmte mich und erzählte mir, was er sondier letzten Tage getrieben habe und wie er zu T23 gekommen ist … vermutete ich.

T32 liegt hoch über der Stadt und man hat bei klarerem Wetter bestimmt eine tolle Aussicht auf den Hafen und die Stadt. Gerade war es sehr wolkig und es fing auch an zu tröpfeln. Aduilo wartete meinen Tempelbesuch ab und wir machten uns wieder auf den Weg. Allerdings teilte ich ihm nach einem kurzen Stopp in einem Kombini mit, dass er mit mir als ständigen Begleiter nicht rechnen könne - es steht eine „tempellose“ Strecke von 75 Kilometern an, die ich möglichst in zwei Tagen schaffen möchte. Er nahm meinen Rat an, doch gleich hier in der Stadt zu übernachten, ich wollte noch einige Kilometer weiter.

Heute habe ich das erste mal seit dem PCT in 2016 wieder mein Zelt aufgebaut - und das 3x so lange gedauert wie damals. Au Backe. Ich zelte auf dem Parkplatz eines kleinen Cafés mit Hofladen direkt an der Hauptstraße. Das Café/die Bar schließt um 20:00 Uhr - da sollte also kein großer Verkehr mehr sein auf dem Parkplatz. Der junge Manager hat zwar erst etwas komisch geschaut, als ich ihm mein Anliegen händeringend äher brachte, scheinbar ist noch kein Pilger auf die Idee gekommen hier zu campen, aber er willigte ein.

Endlich wieder unter dem Sternenhimmel schlafen und von der Thermarest Luftmatratze in der Schlaf gequietscht werden ... home sweet home.