Um 6:00 Uhr war dann auch die Nacht auf der Bühne vorbei … damned, hab meinen großen Auftritt verschlafen! Aber weiter ging es auf der Tempelreise, wir hatten nur knapp 20 Minuten und gefühlte 400 Stufen zum nächsten Tempel. T71 liegt traumhaft an einem hohen Berg mit Aussicht auf Mitoyu City. Wie ein vom Urwald verschlungener geheimnisvoller Ort aus einer anderen Zeit. Auch in der Tempelanlage selbst galt es noch zig Stufen zu steigen um in den Haupttempel zu gelangen. Der Mönch vom Dienst war auch schon wach und so freundlich, uns unsere Stempel bereit 10 Minuten vor 7:00 Uhr zu geben. T71 ist mein Favorit bis jetzt - wunderschön. Beschwingt und mit leichtem Gepäck ging es dann die Stufen wieder hinab. Unsere schweren Rucksäcke hatten wir unten am Weg zurück gelassen - keine Angst, einen Pilger bestiehlt man in Japan nicht ... gibt schlechtes Karma!
Danach ging die Tempelsause so richtig los - in Abständen von 1,5 bis 7 Kilometern besuchten wir heute insgesamt 8 Tempel! Darunter auch den größten, Tempel 75, an Kobodaishis Geburtsort. Der ist riesig, mit einer mächtigen Pagode und einer großen goldenen Statue im Haupttempel, wo man leider nicht fotografieren darf.
Zwischen all den Tempeln machten wir einem „Gusto“ Lokal ausgiebig Mittag, wo wie uns unverschämt oft an der Flatrate Drink-Bar bedienten (antialkoholisch natürlich).
Über Nacht hatten wir uns in einem privaten Gästehaus angekündigt, in dem Kelly auch vor 4 Jahren bereits genächtigt hatte ... dort wartete eine Dusche und ein heißes Bad, und ein selbst mitgebrachtes Bier von Lawson.
Jetzt sind es nur noch 10 Tempel ... in 3 Tagen, dann noch 40 km zurück zu Tempel 1 und am Freitag ab in den Flieger - unglaublich, meine Reise ist schon fast vorbei!