Nach einem leckeren Abendessen und einer ruhigen und erholsamen Nacht im Trockenen, ging es um 7:30 Uhr zurück auf den Henro - bei Sonnenschein. Das war soviel besser als die letzten 3 Tage. Es ging heute 34 km bis zur Carmellia Lodge zu laufen, dort hatte Kelly vor 4 Jahren schoneinmal übernachtet - und dort in der kleinen Privatunterkunft gibt es zwar nur 3 Zimmer, aber mit „echten“ Betten und noch wichtiger: „echten“ Matratzen! Für insgesamt 3.000 yen (24 EUR) gibt es sogar noch Abendessen und Frühstück dazu.
Also nix wie hin. Unterwegs bekam ich von zwei netten Japanerinnen eine kalte Limo und eine Banane zugesteckt, das erfreut das Pilgerherz. Am Nachmittag traf ich auf Gowin und Chrystel aus Tazmanien (Australien). Der 61-jährige pensionierte Pilot und seine jüngere Partnerin sind eigentlich auch gerade auf einem Fahrradtrip rund um die Welt, aber sie machen gerade Pause und haben sich 3 Monate Zeit für den Shikoku genommen. Zuhause in Australien leben beide auf einem Schiff - mal hier und mal da - amazing. Sie luden mich auf einen heißen Kaffee vom Alkoholbrenner ein und wir tauschten uns über unsere bisher allesamt nur positiven Erlebnisse in Japan aus.
Um kurz vor 4 kam ich bei der Lodge Carmellia an und wurde vom netten Betreiberpaar auf’s Herzlichste begrüßt. Das Zimmer ist top - und das Essen (Beef-Curry) war sehr lecker. Von hier aus sind es nunmehr nur noch 21 Kilometer zum Tempel 38, dem südlichsten der 88 Tempel.