Tag 35

Alles hat ein Ende, und so mussten wir mittags die Rucksäcke packen und das bequeme Motel verlassen. Wir liefen zum kleinen Flughafen von Tehachapie, wo Hiker gratis zelten dürfen und brachten Ihnen ein paar übrige Lebensmitel aus der Hikerbox und von unseren Vorräten. Dort trafen wir unteranderem "MAGA", "Tin Man" und "Moses". Später rollte auch noch Trailangel "Legend" an, mit seiner vollbeladenen "Gypsy" (seinem Auto) - er bereitete für die Hiker eines seiner legendären "Spaghetti-Dinners" vor ... aber Shiloh und ich wollten weiter.

Zurück auf dem Trail, um 16:30 Uhr ,und zurück im Wind. Wieder ging es durch eine nicht endende Windfarm mit ziemlich stürmischen Luftbewegungen. Auf und ab und schließlich am Highway entlang bis es dunkel wurde. Shilo und ich cowboycampten schließlich um 22:00 Uhr auf einer zugigen Anhöhe – an Schlaf war nicht viel zu denken und um 4:00 Uhr morgens ging es schon wieder weiter.

Tag 34

"Zero" in Tahachapi – Zeit um auszuruhen, zu planen und die Vorräte zu ergänzen.

Leute, ihr wisst gar nicht, wie gut das tut in einem Bett zu schlafen … wenigstens alle 5-6 Tage. Ausgeschlafen bis acht und dann im Motel gefrühstückt. Anschließend geplant wie es weiter geht: anstatt Essen für 7 Tage bis nach Kennedy Meadows mitzunehmen, werden wir versuchen am Montag am Walker Pass zu sein und dort mit dem Bus nach Lake Isabella oder nach Ridgecrest zu fahren um dort 1-2 Tage zu verbringen. 

Wie gesagt, haben wir eine große Anzahl von Hikern vor uns, die alle darauf warten, dass der Schnee schmilzt und sie in die Sierras aufbrechen können. So werden wir es einrichten, dass wir nicht vor dem 18. Juni in Kennedy Meadows aufschlagen.

Dann ging es zu Fuß zum Einkaufen – dort traf ich meine „Lieblingsjapaner“ Ozzy und Miho, die im Grocerystore kräftig zulangten. 

Danach ging es in die German Bakery, wo ich Flowerman und Jim traf – und 5 herrlichen „German Brötchen“ kaufte.

Morgen nochmal ausschlafen, mittags aus dem Best Western auschecken und am späten Nachmittag den PCT in Angriff nehmen. Die nächsten 4 Tage werden hoffentlich nicht mehr soo heiß – und ich hoffe, ich habe Internet und ich kann euch auf dem Laufenden halten.

Tag 33

Sagen wir so – ich hatte eine stürmische, kurze Nacht …. Mann, hat das gestürmt – Shilo und ich sind um 3:40 Uhr wieder los. 8 Meilen bis zum Freeway nach Tehachapie. Die Zeit der großen Anstiege war Gott sei dank vorbei – aber dieser Wind. Ich musste mich mit aller Kraft und den Trekkingstöcken dagegen wehren, vom nicht allzu breiten Trail geblasen zu werden – so etwas hab ich nie erlebt. Der riesige Rucksack vergrößert dabei die Angriffsfläche natürlich noch. Hunderte von Windrädern drehen sich hier, wie sagte Woodpecker kurz vor Ziggy & the Bear: „Da muss man kein Raketenwissenschaftler sein, um zu wissen, dass dies her der richtige Platz für Windräder ist“.

Gewaltig – anyway, um 8:30 Uhr wurden wir von einem etwas merkwürdigen BMW-Fahrer am Best Western Mountain Inn abgesetzt – geschafft! Nach einer Ewigkeit oder so wieder mal duschen, Wäsche waschen und auf einem Bett ausstrecken … ja, es sind die einfachen Dinge, die einen PCT-Hiker erfreuen ;-)

Tag 32

Weiter ging es am LA-Aquädukt entlang durch die Wüste. Das nächste Wasser gibt es nach 19 Meilen, filtern und weiter. Einige bleiben unter einer Brücke nahe der Wasserstelle um die Hitze auszusitzen, ich möchte aber gleich weiter zum nächsten Wasser in 7 Meilen, einem kleinen Bach. Also lauf ich um 10:00 Uhr weiter, und genieße den Wind. Ach ja, Wind – die nächsten 2 Stunden laufe ich durch eine „Windfarm“ – ein riesen Areal mit unzähligen Windkraftanlagen … alles irgendwie größer hier in den USA. Dank Gegenwind, Aufstiegen und Mittagshitze erreiche ich 3 Stunden später den kleinen Bach und ein knappes Dutzend im Schatten liegende Hiker. Alle warten auf den Abend um weiterlaufen zu können.

Shiloh und ich nehmen die letzten 16 Meilen zum Örtchen Tehachapie in Angriff – dort wollen wir (mindestens) einen Tag verbringen … Shilo bekommt dorthin sein neues Paar Schuhe geschickt …. und dann in ein Motel und einkaufen.

Es geht natürlich sakrisch bergauf und um 20:00 Uhr wird der starke Wind, der uns den ganzen Tag schon begleitet, zum Sturm – fast am Bergkamm angekommen, müssen wir pausieren und hoffen, dass der Sturm sich legt. Es ist zu gefährlich am Abhang entlang weiter zu gehen. Nach einer halben Stunde drücken sich insgesamt 7 Hiker hinter die zwei Bäume, die den Wind dort oben am Grat zumindest etwas blocken. So einen Sturm hab ich im Freien noch nie erlebt - es ist der Wahnsinn!

Nach 2,5 Stunden hat er sich etwas abgeschwächt und Shiloh und ich gehen noch 15 Minuten über den Berggipfel und schlagen dann unser Nachtlager auf … natürlich kommt der Wind zurück.

Ps: Ich habe in der Hikerbox in Hikertown noch einen neuen Hut gefunden ;-)