Tag 39

Über 500 Höhenmeter auf 5 Kilometer vor dem Frühstück … aber damit hatten wir den härtesten Brocken des Tages auch schon hinter uns. Der Rest war ein bisschen auf und ab und dann 9 Meilen bergab, das geht auf die Knie Kinder! Irgendwo auf dem Berg hatte ich plötzlich LTE und konnte Mails checken und kommunizieren – fast wie in der Zivilisation! Aber das hat mich fast eine Stunde gekostet – und Shilo war weit voraus. 

Die Frau die gestern das Bier spendiert hatte, Dawn, arbeitet in einer Bar in Lake Isabella – der „Moose Lodge“, und dort dürfen Hiker nebenan umsonst zelten. Also hatten wir alle ausgemacht uns dort zu treffen. Ich also runter vom Trail und versucht zu hitchen – nach 10 Minuten würde ich von einem super netten Straßenarbeiter namens John mitgenommen. Wir hatten auf der 20 -minütigen Fahrt ein tolles Gespräch und er ließ mich an der etwas ausserhalb gelegenen Moose Lodge raus. 

Ich war der erste in der "Moose Lodge" … also erst mal zurück to town und Lebensmittel shoppen und warten. Nach und nach kamen einige Hiker an – Cool Breeze (Gordon), Hidalgo, Honeybee, Riskitbisquit, Watertrash und Flop; aber kein Shilo. 

Wir haben dann in der Bar etwas getrunken und „Shuffleboard“ gespielt (eine Art Curling auf einem langen Tisch). Von Flowerman kam dann die Nachricht, dass Shilo auf dem KOA Campingplatz etwas außerhalb der Stadt ist, dahin werde ich mich morgen auch verlagern – die haben eine Dusche und Waschmaschinen ….

Tag 38

Wieder ging es um 5:15 los – nur 10 Meilen bis zum ersten Waterchache, und der Trail meinte es gut mit uns: meist bergab durch Bäume und Felslandschaften. Beim Wasser trafen wir Wes, Staci und Phantom. Wasser geladen für die nächsten 10 Meilen und weiter. Die Landschaft wurde leider wieder zur Wüste, und bis auf ein paar Joshuatrees war da nix, das Schatten spendet. Es ging insgesamt über 800 Meter bergauf und 1200 Meter bergab. Der Trail war meist sehr sandig, da meinte man, man müsse jeden Schritt zweimal tun – besonders bergauf war das tierisch anstrengend und ärgerlich. Zwischendurch hatte ich kurz mal LTE Empfang und wurde über das 2-0 von Deutschland bei der EM informiert.
Gegen 16:30 erreichten wir den Waterchache an einer Dirt Road zusammen mit 5-6 anderen Hikern (inkl. Flowerman aus Bochum). Kaum saßen wir da, kam ein Paar auf einem Quad angebraust und brachte uns kaltes Bier und Snickers! Life can be great!

Dann das Zelt hinter einem großen Felsen aufgebaut und kalte Ramen Nudelsuppe vertilgt – delicious!

Morgen haben wir noch 20 Meilen zum Walker Pass vor uns … dort wollen hier nach Lake Isabella hitchen und 1-2 Tage pausieren, bevor es weiter nach Kennedy Meadows (dem Tor in die Sierras) geht.

Bilder des Tages:

Tag 37

Um 5:15 war Abmarsch und meine Beine waren immer noch müde – ich ließ Shilo ziehen und bummelte mehrere Steigungen hinauf, bis ich Mittags an der Wasserstelle eintraf – Robin Bird Spring, das Wasser kam aus einem Rohr irgendwo aus dem Berg – also wieder filtern …Danach 3 Stunden Siesta und dann zusammen mit Shilo weiter zum Campground suchen. Um 18:00 hatten wir genug, obwohl der Trail angenehm durch Wälder und Felsformationen verlief. Wir bauten unsere Zelte bei Meile 611 auf, aßen und verzogen uns dann in den Schlafsack. 

Morgen stehen 20 Meilen auf den Pgrogramm, Gottseidank haben Trailangel zwei Waterchaches eingerichtet – ansonsten wären es insgesamt 42 Meilen ohne Wasser … soviel kannst du gar nicht tragen, was du bei diesen Temperaturen trinken möchtest.

Ach ja – nebenbei die 1.000 KM-Marke geknackt!

Tag 36

Der wenige Schlaf schlaucht mich, die Doppelschichten Abend und Früh kosten Kraft. Ich schleppte mich den ganzen Tag müde durch die Gegend. Shiloh ging voran und wir verabredeten uns für den Abend am Campground bei Meile 594. Mittags trafen wir uns bei der einzigen Wasserstelle für 20 Meilen – einen kleinen Rinnsaal in ein Becken mit 1.000 Kaulquappen. Das Wasser kam mit 0,5 Liter pro 3 Minuten an – und so dauerte es eine Weile, bis die wartenden 12 – 15 Hiker alle versorgt waren. Next water in 18 Miles …

Um 19:00 Uhr erreichte ich den Campground und beschloss nach den letzten Nächten mit Cowboycamping mein Zelt wieder mal aufzubauen, um in den Genuss meiner Luftmatratze zu kommen und endlich mal wieder alles aus meinem Rucksack räumen zu können. Nach kaltem Reis asiatischer Art ging es dann um 20:30 Uhr ins Bett … das war dringend notwendig.